Im Kehrwasser des Windes. Gut geschützt hinter der Insel.
Exakt hinter der Insel liegen wir bei unserem aktuellen Sturm (in den angekündigten Spitzen von 62kn, 11 Beaufort und 114km/h). Das Hochplateau und die Bäume fangen den Wind ab, was bei Aroha ankommt sind etwas seitliche Böen oder ein kräftiges Schütteln und Pfeifen im Rigg. Auch auf dem Wasser sind die turbulenten Windrichtungen zu sehen. Ein hervorragender Platz.
Bei unserem Spaziergang auf der Insel erleben wir, wie es auf der Luvseite direkt und ungebremst in die Bäume weht.
Der Blick in die Wind- und Wettervorhersage zeigt, dass wir wohl noch einige Tage hier bleiben. Morgen soll es ruhig sein, also auch kein Segelwind. Diese Gelegenheit wollen wir nutzen, das Schiff alleine zu lassen und eine Wanderung zu machen. Der Begriff „sturmfrei“ bekommt so eine völlig neue Bedeutung.
Ein seltsames Gefühl so lange an diesem Ort zu bleiben. Normalerweise ist eine Woche Liegezeit an einem Ort nichts aussergewöhnliches für uns. Doch dieses Mal fühlt es sich anders an. Vielleicht wegen den 44 Tagen autark unterwegs sein, vielleicht weil wir beide Lust haben weiter zu segeln, eine neue Gegend zu entdecken. Es ist eine Idee im Raum gegen Norden zu ziehen. Auf diesem Weg liegen offene Küsten zur Nordsee, sowie ein Kap von dem wir schon mehrfach von Einheimischen gewarnt wurden.
Wir verspüren definitiv keine Lust bei diesen auflandigen Winden diese offenen Kaps zu umfahren. Die Küste ist bekannt wegen ihrer steil brechenden Wellen, die aufgrund des rasch ansteigenden Meeresgrundes entstehen.
Diesen Moment, in dem wir realisieren, dass etwas nicht wie von uns gedacht funktioniert, weil der Wind und das Wetter andere Vorstellungen haben, kennen wir. Und doch ist es Immer wieder ein Moment, in dem wir uns neu finden müssen. Die Frage, was machen wir mit den äusseren gegebenen Umständen, wie weiter?
Die Mastabspannung, die die Freundschaft zwischen Kamin und Fock verbessern soll, wird verspleisst und ein paar letzte Lebensmittel wollen in die Schränke und Dosen. Besonders Freude haben wir an den getrockneten grünen und gelben Erbsen, die uns in einem der Läden angestrahlt haben. Sie wollen in unsere Vorratsdosen zusammen mit Silicat-Pads, damit sie sicher schön trocken sind.