Die Füsse begraben ihre Hoffnung trocken zu bleiben.
Wir verlassen das Schiff. Unser Plan ist es die kleine Insel an der wir liegen zu fuss zu verlassen und auf der grösseren „Hufeiseninsel“, die uns beinahe umschliesst, zu wandern. Zwischen unserer und der Hufeiseninsel liegt eine noch kleinere Insel, so sehen wir die Chance per Inselhopping zur Hufeiseninsel zu gelangen. Die Wasserpassagen zwischen den Inseln sahen in der Vergangenheit seicht aus und bei Ebbe trockenliegend.
Ein Teil von uns in freudiger Erwartung auf das bevorstehende Abenteuer, der andere mit einem gewissen Widerstand gegen die potentielle Begegung mit der Kälte.
Die Füsse begraben ihre Hoffnung trocken zu bleiben. Ihr Schmerz verursacht durch das kalte Wasser lässt uns zügig zur zweiten Wasserpassage schreiten. Diese sieht so tief aus, dass nun auch die Beine ihre trockene Wärme aufgeben werden müssen.
Leider hat StefanieJulias Beinlänge nicht gereicht. Sie erreicht die Mitte der Passage guter Dinge, dann wurde es immer tiefer. Ungeplantes hüfttiefes Kaltbaden kann man dem sagen. Ein kurzer Ärger fliegt im Raum, dass die vor wenigen Tagen frisch gewaschene Daunenjacke Salzwasser abbekommen hat.
Der Anblick des gut gängigen Wanderweges erfreut uns, so sind wir schnell wieder angezogen. Bevor es los geht noch einen Blick auf die Gezeitenkurve um uns zu vergewissern, dass der Wasserstand sinken soll.
Der Weg führt durch einen Birken- und Föhrenwald, dessen Boden dicht mit Heidelbeersträuchern, Flechten und Moosen belebt ist. Er führt uns vorbei an zwei Seen und schliesslich wieder zurück ans Ufer, wo der Wald den Blick auf Aroha freigibt.
An einem lauschigen Örtchen zwischen Wacholder und Birken trinken wir den warmen Tee auf einem Felsvorsprung. Die Dämmerung ist präsent. Wie wohl der Rückweg werden wird? Wasser in Kombination mit Dunkelheit ist nicht Julias Lieblingsrevier. Eine Mischung aus Aufregung, Freude und Angst, die Unterschiede sind manchmal fliessend.
Aus dem Wasser gehen wir nahtlos weiter und kommen ohne weitere Grauppelniederschläge in unserem warmen 10grädigen Schiff an. Der Ölofen wird entfacht zusammen mit dem Generator und dem Elektroofen, der unser Brot bäckt, wird die Aroha schnell warm und gemütlich.
