Mit viel Wind und vollem Tuch an Bergen vorbei richtung Norden.
Der Nebel hängt in den Bäumen. Laut knatternd startet der raue Motor eines kleinen Fischerbootes am Ufer. Ein orange gekleideter Mann fährt in seinem weissen Boot zu seinen Krabbenkörben. Die Morgendämmerung gibt langsam den Tag frei, ich stehe auf dem Bug und schaue in die windstille Bucht. Eine ruhige Nacht liegt hinter uns. Doch jetzt hallt das laute Geklapper unserer Kette durch die Bucht.
Kleine Wolken des Grundschlamms ziehen durchs Wasser, als sich die letzten Meter in den Ankerschrank schlängeln. Und schon gehts weiter im Zickzack Kurs um die mysteriösen Bojen und die Fischzucht. Nach ca 40min kommt auch schon der angesagte Wind. Viel Wind. 18 bis 30kn.
Und so geht es zwischen den Frachtern, Fähren und Untiefen mit vollen Tüchern an Bergen vorbei. Stete Aufmerksamkeit ist gefordert um in den Windböen keine Patenthalse zu fahren und nicht auf Kollisionskurs mit einem Frachter zu sein. Hinter Bergen dröhnen die verschiedenen Frachter und Kreuzfahrtschiffe in den langsam dunkel werdenden mystischen Nebel hinein.
Der Wind nimmt stetig zu. Die Geschwindigkeit nähert sich langsam den 9 kn. Obwohl wir nur noch das Grosssegel gesetzt haben. Langsam wird uns dies unangenehm. In den starken Winden ist das Schiff nur unter Großsegel schwerer zu steuern. Und so gehts in Rauschfahrt unter der 2. letzten Brücke hindurch in leichtem schlingern je nach Einfall der Böen.
Hinter dem nächsten Hügel wird das Grossegel geborgen. Was super klappt. Den Weg setzen wir nur unter Klüver fort. Es geht unter der letzten Brücke, die 2 letzten Hochspannungsleitungen und gegen den Wind in die schmale Einfahrt zum Ankerplatz, wo der Wind uns noch einmal richtig ins Gesicht bläst und versucht die Aroha vom Kurs abzublasen und wir den Gashebel nach vorne drücken.
Der Anker fällt auf 36 m und hält uns auf Anhieb sicher an Ot und Stelle.
Ein schöner langer Segeltag.
In der übernächsten Nacht sind in den Spitzen bis über 40kn angesagt. Und so schleppen wir im Dunkeln unseren zweiten Anker zum Bug um ihn für morgen Abend vorzubereiten.
Damit wir in der nächsten Nacht ruhig schlafen können und uns zwei Anker sicher halten, falls die hohe Vorhersage eintreffen würde.