Ausstecken des Stromkabels und lösen der Leinen im Gästehafen von Jorpeland. Nach drei Tagen im Hafen, die unter dem Motto Einkaufen, Verstauen, Wäsche waschen und Entfeuchten gestanden haben, machen wir uns auf den Weg für die nächsten 44 Tage.
Es waren anstrengende Tage, so manche Kleidungsstücke wurden zwischen Waschraum und Schiff hin- und hergetragen und einige Einkäufe mit Lebensmitteln gemacht.
Auf unserer Einkaufsliste stand z.B. 12kg Karotten und 88 Äpfel. Frische, lagerfähige Karotten zu finden ist uns abends um 22.30 Uhr im letzen Laden gelungen.
Vom anfangs gefühlten „ja, es ist ja nicht mehr so viel einzukaufen“, zu in der Mitte des Einkaufs das Gefühl der nicht enden wollenden Schlepperei, bis nachts unter der Dusche „ja, so viel wars ja doch nicht“. Und schliesslich rechnen wir aus, dass wir für einen Achtel eines Jahres eingekauft haben. Und immer wieder erstaunlich, was alles in so einem Schiffsbauch verschwinden kann.
Der Rückwärtsgang geht rein und langsam bewegt sich die Aroha rückwärts vom Steg weg. Schon länger wartet ein Motorbootfahrer, der an der Einfahrt rumtreibt und der es augenscheinlich auf unseren Platz abgesehen hat. Während wir uns fragen, warum er genau an unserem Platz liegen möchte, steuern wir in einem Bogen um die Untiefe und lassen Jorpeland achteraus.
Kein Wind, jedoch leichter Niesel, so fahren wir entlang der nebelverhangenen Berge. Gemütlich sitzen wir nun beim Morgenessen, das nur ab und zu von den Fischerbojen unterbrochen wird, die manchmal exakt auf unserem Kurs platziert wurden. Kormorane stehen uns Spalier und Schweinswale kreuzen unseren Kurs.
Die nächsten zwei Stürme stehen bereits ins Haus. Einer aus Süden und einer aus Nordosten. So ist unser Ziel eine beinahe rundum geschützte Bucht, wo an einer kleinen Insel eine öffentliche Anlegestelle ist, die eine Möglichkeit bietet, das Schiff auf beide Seiten und nach Vorne zu vertäuen. Angesagt sind bis zu 62kn (11 Beaufort und 114km/h).
Die Dunkelheit scheint immer früher zu kommen. In der letzten Dämmerung befestigen wir die letzten Leinen.
Wir freuen uns auf die 44 Tage und sind gespannt, wo uns der Wind hinträgt. Doch zunächst steht uns der Wind aufs Heck und wird uns wohl eine Geräuschintensive Nacht bescheren.