Spiritualität

Wanderwege und gigantische Gegenstände entdecken.

Morgens sitze ich (Julia) im Salon, trinke Tee, schreibe einen Text und mein Blick schweift immer wieder durch die Salonfenster ans Ufer. Ein Spaziergänger mit Hund läuft in die vermeintliche Sackgasse, aber ich sehe ihn nicht wieder zurück gehen. Wir liegen mit der Aroha neben dem Sandstrand, der über einen etwas schmalen Forstweg erreichbar ist. Soweit auf der Karte und für uns die ersten Tage ersichtlich, ist dies das Ende des Weges.
Dann spaziert ein Paar und wiederum etwas später ein älterer Mann. Alle gehen sie in die vermeintliche Sackgasse und ich sehe sie nicht wieder zurück laufen. Das lässt den Schluss nahe, dass es einen Weg geben muss, vielleicht direkt in die Richtung damit wir eine Rundwanderung machen können.

Also werden auch wir mal auf Entdeckungstour gehen. Etwas versteckt führt der Eingang des Weges durch Gestrüpp. Der Weg ist ersichtlich und so folgen wir diesem und es tauchen immer mehr Abzweigungen auf, sogar markierte Wege. Mal links und mal rechts und irgendwie kommen wir immer mehr Richtung See.
Die Karte zeigt uns, dass hinter dem See wieder ein Forstweg entlang läuft und so wäre es ein wunderschöner Rundweg, wenn wir über den Bach kommen um auf dem Forstweg wieder zurück zuwandern.

Und tatsächlich laufen wir schliesslich dem wunderschön ruhigen Seeufer entlang und auch die Bachüberquerung gelingt trockenen Fusses.

Etwas erleichtert laufen wir nun weiter Richtung Strasse und sind froh, das Schiff höchstwahrscheinlich noch im Tageslicht zu erreichen. Die Taschenlampen sind nämlich im Schiff geblieben, da wir nicht vorhatten eine solch weite Strecke zu gehen.

Plötzlich geht rechts ein Weg weg und als wir unsere Köpfe um die Ecke streckten, entdeckten wir ein wahrer Überraschungsplatz von abgestellten Gegenständen. Genüsslich flanierten wir im Kreis und staunten. Was man doch nicht alles auf einen Platz stellen kann. Von Bagger, Hydraulikaggregaten, Seilwinden, mehreren Booten, Teile eines Frachtschiffes, ganzes Arsenal von Baggerschaufeln, Spitzhämmern, Batteriebänken, Pumpen und noch vieles mehr. Es steht da und erzählt von vergangenen Geschichten und zeigt die Zeit des Stillstandes.
Hat vielleicht jeder Mensch einen symbolischen Abstellplatz? Wie ist es bei dir? Hast du auch einen Platz, wo deine Träume und Wünsche für eine spätere Zeit hingestellt werden? Mit der Aufschrift „Zur Abholung in besseren Zeiten“?
Die Dämmerung ist bereits fortgeschritten als wir wieder auf der Strasse sind.
Und da taucht auch links ein neuer Platz auf. Dieses Mal gefüllt mit Hebetrossen, gigantischen Umlenkblöcken, gigantischen Fendern, Bojen und Schäkeln und so weiter.

So kommen wir später als gedacht in Dunkelheit wieder beim Schiff an.

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