spirituelle Anbindung

Im Trinkwasser wird nicht gebadet.
Und unter dem Felssturz wird nicht gewandert.

Die Wanderung steht unter dem Element Wasser. Wasser auf dem Weg, Wasser in Form von Bächen und Seen, Wasserenergie in Form von verlassenen Wassermühlen.
Erstaunt lesen wir an einem Stausee „Trinkwasser – Baden verboten“. Wie sich eine solche Aufschrift am Bodenseeufer wohl machen würde?
Wir wandern über den kleinen Pass und der Blick ist frei auf die Küste der Nordsee mit ihrer weiss schäumenden Brandung rund um die vorgelagerten Untiefen und Felsen.
Nun stehen wir vor einem Schild, das doch verdächtig offiziell erscheint und auf unserem Weg steht.
Die Übersetzung ergibt, dass der Weg wegen Steinschlag nicht mehr empfohlen und auch nicht mehr unterhalten wird. Der neue Weg führt weit über die Berge mit einigen Höhenmetern. Durchquerung des alten Weges auf eigenes Risiko.
Spannend, wir wussten gar nicht, dass uns jemand das Risiko für Verletzungen auf Wanderwegen übernimmt.
Weder ist starker Regen, noch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und kein Wind heute Nachmittag.
Und so ist bald entschieden den Weg der Selbstverantwortung zu gehen.
Der Weg ist noch gut ersichtlich, wenn auch vieler Orts schon gut überwuchert. Ein spektakulär schöner Weg entlang des Sees, teilweise auf beiden Seiten steil abfallend bzw. aufsteigend.
Wir entdecken keine frisch gefallenen Steine, jedoch an zwei Orten sehen die Felsen über uns schon etwas bedrohlich aus, was vielleicht auch nur diesem Schild geschuldet ist.
Was ist eigentlich Eigenverantwortung? Wer übernimmt in deiner Realität die Verantwortung für dich? Ist sowas überhaupt möglich? Ist Verantwortungsabgabe über das eigene Leben möglich? Ist nicht jede Handlung in deiner Verantwortung?
Und siehe da ein weiteres Schild, dieses Mal in Leuchtgelb und Rot. Ungefähr in diesem Sinne steht „Wenn die rote Fahne gehisst ist, ist die Schiesserei im Gange“. Wir sehen keine rote Fahne und so marschieren wir munter weiter. Ehrlich gesagt, wir hatten keine Ahnung, wo es eine Fahnenstange haben sollte oder in welche Richtung wir schauen sollten. Ist das jetzt unsere Verantwortung?
Wir reden über den Menschen und das Ich-Erleben während wir über vermooste, alte Wege gehen.
Ein Vogelkopf mit überlangen Wimpern schaut uns plötzlich von links neugierig aus der Dämmerung an. Erschrocken stellen wir fest, dass darunter ein riesen Körper kommt auf übergrossen Hühnerbeinen, die energisch auf uns zu marschieren. Mehrere Straussen haben Attraktivität an uns gefunden und laufen mit uns den Weg entlang. Nach dem ersten Schreck bekommen wir eine grosse Faszination für diese skurrilen, überneugierigen Gestalten.
Ein ziemlich merkwürdiger Ort hier. Solche Weihnachtsbeleuchtungen und Torbögen haben wir noch nirgends gesehen. Die Krönung sind wohl die lebensgrossen Aliens mit blinkenden Fühlern auf und neben ihrem gelandetem Ufo (wahrscheinlich ein Straussenstall aus geschweisstem Edelstahl).
In welchem Ich-Gefühl ist dies wohl alles entsprungen?

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