Eisbaden

Die weisse Präsenz neben der Linse und der Anfang einer Lampe.

Beim Korrekturlesen des letzten Beitrages ist aufgefallen, dass wahrscheinlich die wenigsten von euch eine Lampe in der Uferböschung suchen würden und dies vielleicht der Erklärung bedarf.
In Arohas Innenleben sind alle Haltegriffe aus Ästen der Edelkastanie, die wir im Tessin auf dem Waldboden gefunden haben. Die Griffe scheinen so gewachsen zu sein, um genau an diese Orte im Schiff montiert zu werden. Daraus entstand die Idee, dass unsere Salonlampe im gleichen Stil entstehen soll. Die Umsetzung ist nun ein Stück weiter in dem wir heute ein potentiell geeignetes Stück gefunden haben. Als nächstes werden wir dieses schälen und überlegen wie das genau gehen soll.
Es werden LED Lampen unten und oben eingebohrt. Diese sind seit Beginn mit uns auf Fahrt.
Während David diese Äste aussucht, bin ich mit der Kamera unterwegs. Mit Polfilter vor der Linse stehe ich am vordersten, trockenen Stein, auf den mein Fuss noch gerade so drauf passt. Vor meinen Zehen das Wasser und darin etwas entfernt die faustgrosse Anemone. Versunken in die sanft wiegenden Bewegungen der Anemone, die in der leichten Strömung ihre Fangärmchen ins offne Wasser streckt. Es scheint für die Fotos zu dunkel zu sein, doch der Anblick durch das Zoomobjektiv dieser leuchtenden Anemone ist trotzdem verzaubernd.
Plötzlich nehme ich eine weisse Präsenz ausserhalb der Linse wahr, blicke auf und erschrecke fast ein wenig. Da schwimmen zwei Schwäne direkt auf mich zu. Ich bleibe stehen, doch ab einer gewissen Nähe blicke ich mich um, welcher Stein sich mir als Rückzug anbieten könnte. Meine Bewegung lässt den Schwan stoppen und wir schauen uns an. Schon nach kurzer Zeit findet er mich nicht mehr so interessant wie ich ihn und er schwimmt weg. Ein paar Meter neben mir findet er seine Malzeit im Seetang.
Faszinierend, wie der Mensch sich in etwas förmlich verlieben kann und dabei Hindernisse und Schwierigkeiten kleiner sind oder nicht als solche wahrgenommen werden.

Ähnliche Beiträge