Der schwarze Tag
Ende November entdecken wir auf unserer Türschwelle zwei schwarze Wasserlachen. Es ist der beginn unseres „schwärzesten Tages“. Die Ursache der Wasserpfüzen ist schnell gefunden, wenn auch unvorstellbar. Es ist das Kondenswasser, dass bei der Verbrennung des Holzes an der Kaminkappe kondensiert und durch Steinwolle ins Boot tropft. Zunächst an die Decke und von dort aus hinterwandert das russige Wasser die ganze Holzlattenwand. Das Wasser tropft überall schwarz. Es ist sogar schon beinahe in der Bilge angelangt.
Alle Holzlatten werden abmontiert und mit Seife draussen gewaschen. Das gibt kalte Hände und im Hinterkopf, dass das Boot nun nur noch kälter wird, da wir die Heizung nicht mehr nutzen können. Nach dem Schrubben gibt es Kaffe. Die trockene Wäsche will ich danach abnehmen, keine Wetterprognose zeigt regen. Doch während dem Kaffe hören wir es tröpfeln. Eine Stunde später sind wir mit feuchter Wäsche in einem ungeheizten Boot. Am liebsten hätten wir den nächsten Hafen angelaufen um mit Landstrom zu heizen, die speziellen Getriebegeräusche hemmen uns jedoch immer noch, den Motor zu nutzen, weshalb wir beschliessen, die Situation vor Anker „auszusitzen“ und alles daran zu geben, die zweite Heizung in Betrieb zu setzen. Die anherrschenden Sturmböen lassen jedoch den ersten Versuch scheitern, das Boot stinkt nun auch noch nach Dieselabgas. Der zweite Versuch am Abend mit elektrischer Vorheizung und Optimierung der Kamin-Anströmung führt schliesslich zum Erfolg. Die Lösung für den Holzofen finden wir in diesem Teil: ein Kondensabscheider für den Kamin. Die Herstellung und Lieferung ergibt sich scheinbar aus dem Nichts durch einen Kollegen. Zwei Wochen später ist das gute Stück bei uns.