Was alles wieder zum Vorschein kommt
„Manchmal vergisst man schon fast, was für eine Arbeit dahinter steckt.“ So Davids Worte während er gerade die Wand- und Deckenverkleidung neben dem Niedergang abmontiert. Hinter diesen Verkleidungen sind nun Entlüftungsrohre und diverse Kabel sichtbar. Einfach einiges, worin viel Arbeit steckt, liegt jetzt wieder offen vor den Augen. Die Worte sind also irgendwie nicht nur sprichwörtlich sondern ziemlich handfest ist die Arbeit, die hinter der schlichten Verkleidung der Oberfläche steckt, nun offengelegt.
Vor ziemlich genau einem Jahr hat der Kranführer Olav am 70t – Kran unsere Aroha aus dem Wasser gehoben. Nun ist es wieder soweit, dass wir auch mal zwischen die Kiele blicken und den Propeller fetten wollen. Dafür bietet sich hier der sandige Grund an.
Die beiden Kiele der Aroha sind dafür gebaut, dass sie darauf stehen kann. Ein etwas sonderbares Gefühl, dass eben kein Kranführer Olav die Verantwortung übernimmt sondern wir selbst richtig mit der „Hebebühne der Natur“ – den Gezeiten – umgehen müssen. Was für ein Gefühl sein Schiff in den Sand zu fahren? Wird die nächste Flutwelle wirklich höher sein und es wieder davon tragen? Oder sind die Gezeitenvorhersagen so ungenau wie die Windvorhersagen im Winter? Wird im sensiblen Moment keine Windböe kommen und ungünstige Bewegungen ins Schiff bringen? Wird bei der verhältnismässig engen Ein- und Ausfahrt zum Platz alles gut gehen? Die Gezeitenunterschiede sind wegen des anstehenden Leermondes nun besonders gross. Die Vorhersagen zeigen ein windarmes Fenster an. Mal sehen, ob es sich bewahrheitet und unser Plan durchgeführt werden kann.
Die Art und Weise die Welt zu betrachten
Neulich am Telefon mit unserem Freund, der gerade in der gleichen Gegend segelt: er sucht auf der Karte einen guten Ankerplatz für den bevorstehenden Sturm und erklärt uns: „bei der unteren Schere des Krebses hat es vorgelagert eine kleine Insel.“ Wir suchen die Krebsschere und finden sie sogleich und auch die beschriebene Insel. Weiter geht es: „und ihr seid ja schon beim Kopf des Krebses“. Ach ja, jetzt sehen wir es auch und auch die obere Schere ist nun eindeutig zu erkennen.
Faszinierend, denke ich mir, wie jedem unterschiedliche Dinge ins Auge fallen und wie praktisch die Krebs – Ansicht in diesem Fall war. Egal, ob es der Blick auf die Landkarte oder auf die Strasse oder beim Anblick anderer Menschen ist. Jeder sieht, bemerkt etwas anderes.
Besagter Freund ist übrigens Kunstschreiner und ich kann mir nun bildlich vorstellen, wie er Hölzer aufschneidet und sogleich die Bilder sieht, die ihm das Holz zeigt und sie entsprechend zu Kunstwerken und Bildern weiterbearbeitet. Hier gibt es ein Einblick in seine Kunstwelt
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Um die äussere Reise kurz zu umschreiben, wir sind letzte Woche von der Ankerbucht neben den höchsten Bergen in die weite, sandige Ankerbucht gesegelt.
Breitengrad: 68 Grad 20 Minuten Nord
Ab heute verschwindet die Sonne theoretisch nicht mehr unter dem Horizont. An dem aktuellen Platz verdecken jedoch Berge die Sicht auf die Mitternachtssonne.
Wir freuen uns die Momente der Mitternachtssonne mit euch zu teilen.
Momente der gemeinsamen Freude wünschen dir
Stefanie Julia und David mit Aroha






